Geschrieben von: Michael Schulz-Runge

Schon vor Spielbeginn im Westfalenkolleg war klar, dass dies ein ganz schweres Heimspiel gegen den Tabellenführer aus Brackel werden würde. Der Ausfall von drei Stammspielern war nicht sinnvoll zu kompensieren, weshalb der Punkt am ersten Brett bereits nach einer halben Stunde kampflos abgegeben wurde. Doch die sich durch die nötige Ersatzgestellung ergebenden Spielpaarungen erwiesen sich in der Praxis als günstig für uns, zumal auch Brackel Ausfälle verkraften musste. So gelang mir bereits nach knapp 100 Minuten Gesamtspielzeit ein Figurengewinn bei besserer Stellung, die Gewinnführung wollte sich mein Gegner nicht mehr zeigen lassen, Ausgleich zum 1:1.

 

Danach begann die quälend lange Zeit des Mitfieberns: Jürgen Büdel überspielte seinen knapp 300 DWZ-Punkte höher gestuften Gegner und verbuchte zwei gesunde Mehrbauern, Rudolf Herrmann - mehr als nur Ersatz am siebten Brett - stand nach einer Unachtsamkeit seines fast 400 DWZ-Punkte stärkeren Gegners mit einer Mehrfigur da, Christian Vogt behielt die Uhr im Blick und den Gegner (ebenfalls gut 300 DWZ-Punkte mehr) unter Kontrolle, Reiner Schläger - der zweite Joker - hatte die gegnerische Rochadestellung im Zangenangriff seiner Läufer und Vitali Raskin steuerte ein remisliches Springer-Bauern-Endspiel an. Selbst Karl-Heinz Vöpels Stellung war noch ganz in Ordnung, doch irgendwie kam ihm eine Figur abhanden und nach forciertem Damentausch machte Weiterspielen keinen Sinn mehr.

Vitali bot Remis, was sein Gegner ablehnte, Rudolf blieb am Drücker und fuhr den ganzen Punkt ein - eine faustdicke Überraschung lag in der Luft! Doch Jürgens Vorteil schmolz wie Butter in der Frühlingssonne, und letztlich gelang es seinem Gegner ein technisches Remis zu erzwingen. Gleichzeitig kippte Vitalis Stellung zu unseren Ungunsten und musste schließlich verloren gegeben werden. Damit schätzte ich den Kampf als für uns verloren ein, traute ich den beiden verbliebenen Recken Christian und Reiner allenfalls ein Remis zu. Christian brachte schließlich auch seine Partie nur noch mit den Königen auf dem Brett zum Unentschieden, Reiner jedoch strafte mich Lügen, holte noch den ganzen Punkt und glich damit zum umjubelten Endstand von 4:4 aus!

Beim parallel ausgetragenen Heimspiel von Hansa gegen Berghofen-Hörde schossen sich die Hanseaten mit einem 3:5 quasi selber ab und belegen nun den potentiellen dritten Abstiegsplatz. Mit dem Punktgewinn gegen den vormaligen Tabellenführer liegen wir nun einen Platz vor dem noch nicht gesicherten DSV, der sich in seinem Kampf gegen Marten-Bövinghausen an allen acht Brettern auf Remis geeinigt hatte. Unser Gegner in der letzten Runde der Bezirksliga am 30. April ist damit auf einen Sieg angewiesen, um nicht doch noch von Hansa überholt zu werden. Für Spannung am Finaltag ist somit gesorgt!

Zu den Einzelergebnissen: