Geschrieben von: Michael Schulz-Runge

In der letzten Runde der Verbandsklasse empfing unsere Erste im Westfalenkolleg den Schachclub Recklinghausen Altstadt, der jedoch wenig kämpferisch gelaunt und stark ersatzgeschwächt angereist war. Mit dem Resultat von 4,5:3,5 können wir gut leben, beschert es doch dem Brendemühl-Team einen dritten Platz in der Schlusstabelle der Verbandsklasse Gruppe 1. Ein schöner Saisonerfolg, zu dem Erwin Hein mit seinen an den beiden oberen Brettern erkämpften 5 Punkten (lediglich eine Niederlage!) und Top-Scorer Igor Khess mit 7 aus 9 (sechs Gewinnpartien!) maßgeblich beigetragen haben.

 

Wesentlich kämpferischer ging es zeitgleich weiter östlich im Spiellokal des Dortmunder SV zur Sache. Dort hatte zum finalen Spieltag der Bezirksliga unsere Zweite ihr Gastspiel und trat fast in kompletter Stammbesetzung an. Einzig für den verhinderten Jürgen Büdel war Ersatz gesucht und in Lothar Völler gefunden worden. Auf der Gegenseite trat ebenfalls das nominell stärkste Team an, bei beiden Mannschaften ging es schließlich darum, letzte Unklarheiten am Ligaerhalt auszuschalten.
Doch bereits nach einer halben Stunde erlitten alle Hoffnungen seitens des DSV, die Begegnung ausgeglichen halten zu können, einen herben Dämpfer. Da die an Brett sechs gemeldete Spielerin nicht erschien ging der Punkt einmal mehr kampflos an Romano Reschop, der wie schon in der Begegnung gegen Brackel IV nicht so richtig zum Zug kam. Das bescherte uns jedoch eine Führung, die wir für die Dauer des gesamten Kampfes nicht mehr abgeben sollten. Zunächst aber trennte sich Oliver Ribbeck am Spitzenbrett mit einem Remis von seinem Gegenüber, weitere Ergebnisse ließen erstmal auf sich warten. Doch dann ging es Schlag auf Schlag: Lothar konnte eine Unachtsamkeit zum partieentscheidenden Turmgewinn ausnutzen, Karl-Heinz Vöpel wickelte in ein gewonnenes Bauernendspiel ab und Christian Vogt hielt im Leichtfigurenendspiel die Stellung zusammen, sodass seinem Gegner keine andere Wahl blieb, als Christians Remisangebot anzunehmen. Beim Zwischenstand von 4:2 für uns war das Minimalziel, nicht zu verlieren, schon erreicht.

Und damit nicht genug, denn in den noch laufenden beiden Partien von Gerd Meyer und mir sah es ganz gut für uns aus. Gerd hatte mit einigen energischen Zügen die gegnerische Königsstellung pulverisiert und brachte allmählich seine Schwerfiguren in Stellung, während ich mit meinem Gegenspieler eine angeregte Diskussion darüber führte, wer wohl an welchem Flügel eher ans Ziel kommt. Noch schneller kam dann allerdings Gerd zum Abschluss, einen Zug vor dem Matt gab seine Gegnerin auf, und ich bekam letztendlich unfreiwillige Schützenhilfe: Ein Figureneinsteller im Endspiel sicherte mir den vollen Punkt zum Endstand von 6:2 für uns.

Damit beenden wir die Bezirksligasaison mit 9 Mannschaftspunkten auf einem guten fünften Platz, während der DSV mit 6 Punkten als einer der drei Absteiger in die Bezirksklasse feststeht, zusammen mit Brackel IV und Mengede II.

Die Einzelergebnisse:

Nachtrag: Wer im obigen Text 1 und 1 zusammen zählen kann, wird ein Ergebnis vermissen. Ohne Absicht ist die einzige Verlustpartie auf unserer Seite an diesem Sonntag unterschlagen worden: Vitali Raskin musste sich mit DSV-Urgestein Prof. Kuttnick auseinandersetzen und hatte dabei lange Zeit alles richtig gemacht. Doch just mit dem 40. Zug bewegte sich Vitali außerhalb der Remisbreite und musste in der Folge seinen Turm für den gegnerischen Freibauern hergeben, was den Parteiverlust aber nicht mehr verhindern konnte ...