Strahlender Sonnenschein empfing uns zum Auftakt unseres diesjährigen Verbandsklassenabenteuers am Spiellokal des SV Wattenscheid, gegen dessen dritte Mannschaft wir vergangenen Sonntag antreten mussten. Mannschaftsführer Bernd Brendemühl hatte in Abdullah einen spielfreudigen Ersatz für den verhinderten Lukasz Potyrala gefunden, ansonsten entsprach die Besetzung der gemeldeten Aufstellung. Die Wattenscheider bieten in dieser Saison mit der Frauen-Fidemeisterin Jevgenija Leveikina (DWZ 2035) am ersten Brett eine schlagkräftige Verstärkung auf, und auch die Folgebretter sind mit 2000ern ausgewogen bestückt - wir erwarteten einen harten Kampf. Den ersten Punkt nach 18 Zügen fuhr dann jedoch Udo Jost für uns ein! Udo hatte 'mal wieder den "98er-Hebel" ausgepackt, seine Bauern Richtung gegnerischen König geschickt und durfte seine Operationen mit einem Turmopfer zum undeckbaren Matt krönen.

Nur wenige Züge mehr benötigte Christoph Lauche für seinen Partiegewinn, nachdem sein Gegner von Christophs Eröffnung überrascht wurde und nicht die beste Fortsetzung fand. Das war doch 'mal ein Auftakt nach Maß! Bernd steuerte ein Remis bei, und ich konnte durch Zeitüberschreitung meines Gegners auf 3,5:0,5 für uns erhöhen. Ausgerechnet Igor Khess, der Punktegarant der vergangenen Saison, kam diesmal mit seiner Partie nicht zurecht und musste aufgeben. Postwendend konnte Abdullah jedoch seinen Königsangriff erfolgreich abschließen und den Mannschaftskampf dadurch schon zu unseren Gunsten entscheiden. Da auch noch Oleg Reichmann am ersten Brett gegen WFM Leveikina die Oberhand behielt und Jörg Grube zuletzt noch ein Remis herausholte kamen wir zu einem nicht erwarteten und unerwartet hohen 6:2-Sieg und zwei wichtigen Mannschaftspunkten im Kampf um den Klassenerhalt. In der nächsten Runde haben wir dann am 08. Oktober die ebenfalls stark aufgestellten Evinger im Westfalenkolleg zu Gast - 'mal sehen, ob uns auch dann die Sonne lacht ...

Wesentlich trüber waren da schon im Vorfeld die Aussichten unserer Fünften beim Erstrundenkampf in Eichlinghofen, hagelte es doch für Mannschaftsführer Klaus-Dieter Collisy aus verschiedensten Gründen reihenweise Absagen der angefragten Stammspieler. Mit dem buchstäblich letzten Aufgebot trat die Truppe schließlich an, eine krankheitsbedingte Absage von Alexander Kopelevitsch kurz vor dem Kampf konnte nicht mehr kompensiert werden, was somit schon vor dem ersten Zug einen 0:1-Rückstand zur Folge hatte. Doch unverdrossen schritten die verbliebenen "Glorreichen Sieben" zur Tat und stemmten sich zäh gegen die sich abzeichnende Niederlage. So luchste Klaus seinem Gegner im Übergang zum Mittelspiel zunächst einen Bauern ab, verpasste wenige Züge später jedoch die richtige Abwicklung und streckte schließlich in den Ruinen seiner Königsstellung mit unabwendbarem Damenverlust die Waffen. Eine satte Qualität mehr - es hätte auch eine ganze Figur sein können - verbuchte sogar Achim Schlettig kurzzeitig zu seinen Gunsten, schnappte sich im Endspiel leider einen vergifteten Bauern und konnte die Entstehung einer neuen gegnerischen Dame nicht mehr verhindern. Und in gewohnt schneidiger Manier ging Uwe Röll ohne Rücksicht auf eigene Verluste zu Werke, überspannte den Bogen jedoch, indem er seinen König viel zu früh auf eine Reise ohne Wiederkehr schickte.

Den Ehrentreffer für den FS98 hatte Andreas Schmidt am fünften Brett förmlich vor Augen, denn in der lebhaften Partie, in der beide Seiten wenig Wert auf die eigene Königssicherheit legten, bot sich plötzlich die Chance auf entscheidenden Materialgewinn. Andreas sah eine ähnliche Variante, berechnete ein Abzugsschach aber nicht korrekt und sah sich auf einmal selbst mit einem ganzen Turm im Hintertreffen. Auch Lilo Böckmann, die gut 40 Züge lang eine gedrückte Stellung verteidigte, Roman Hebestreit (Damenverlust nach geschaffter Zeitkontrolle mit dem 40. Zug) und Stefan Wangrin (längste Partie des Tages) konnten nichts mehr zur Ergebniskorrektur beitragen, was eine unverdient hohe 0:8-Niederlage zur Folge hatte. So blieb der großartige Kampfgeist aller Akteure leider unbelohnt. Bleibt zu hoffen, dass sich die Schlappe nicht in den Köpfen festsetzt und die nächste Runde am 15. Oktober mit neuem Mut angegangen werden kann!

 

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