Geschrieben von: Michael Schulz-Runge

In der ersten Runde des Bezirksmannschaftspokals für 4er-Teams war uns die Schachvereinigung Marten-Bövinghausen zugelost worden, deren Vertretung wir dann am Freitagabend in der Aufstellung 1.Grube, 2.Schulz-Runge, 3.Sonntag, 4.Rzoczek bei den ausrichtenden SF Brackel begrüßten. Der Modus bei diesem Pokalwettbewerb unterscheidet sich bei der Farbverteilung an den Brettern von normalen Mannschaftskämpfen. So hatten wir als ausgeloste "Heimmannschaft" am ersten und vierten Brett Schwarz, an den beiden mittleren Brettern dagegen Weiß. Hinzu kommt die sogenannte "Berliner Wertung", die herangezogen wird, falls der Kampf unentschieden enden sollte. Dabei zählen Siege an höheren Brettern mehr als an den unteren, was unter Umständen schon recht frühzeitig zu Entscheidungen über das Weiterkommen führen kann.

In dieser Hinsicht hielt das Remis, das Joachim nach dem Abtausch eines Leichtfigurenpaares und der Auflösung der Zentrumsspannung mit seinem Gegner vereinbarte, noch für beide Seiten alles offen. Nachdem allerdings mein Gegner mich durch eine Unachtsamkeit zu einem durchschlagenden Mattangriff eingeladen hatte und wir mit dem Sieg in Führung gehen konnten, lohnte sich schon ein kurzes Innehalten zum Nachrechnen: Würde Jörg am Spitzenbrett mindestens ein Remis holen, wäre für uns das Erreichen der nächsten Runde bereits sicher, unabhängig vom Ausgang der Partie an Brett vier. Dort hatte sich Christoph eine Stellung erarbeitet, in der er Damengewinn drohen konnte, er sich umgekehrt aber permanenter Mattdrohungen erwehren musste - für Zuschauer schwer auszuhalten glich der Partieverlauf einer Achterbahnfahrt mit offenem Ausgang ...

Derweil war Jörg in einem Doppel-Turmendspiel gelandet, verpasste eine günstige Abwicklung und erzwang dann aber das Remis durch Zugwiederholung. Im letzten noch laufenden Spiel zappelte Christoph schon im Mattnetz seines Gegners, wehrte sich aber nach Leibeskräften, opferte Figur und Qualität, um sich eines Angreifers zu entledigen, und wurde schließlich durch die Vereinbarung zum Unentschieden auch für seinen Kampfgeist belohnt.

Somit also 2,5:1,5 für uns und eine Runde weiter! Dort wartet schon mit Matt Inn ein Gegner anderer Kragenweite, gespielt wird am 24. November, wiederum im Vereinsheim der Schachfreunde Brackel, und diesmal sind wir die "Auswärtsmannschaft".