Noch sind einige Partien in der aktuellen Mannschaftskampf-Saison 2017/18 zu spielen, noch stehen nicht alle Auf- und Absteiger endgültig fest, und doch hat in den vergangenen Wochen und Monaten die neue Saison 2018/19 bereits begonnen. Schon im März 2017 ist im Rahmen des einmal jährlich stattfinden Kongresses des Schachverbandes Ruhr (SVR) beschlossen worden, als unterste Spielklasse des SVR die sogenannte "Verbandsbezirksliga" (VBL) einzuführen. Diese soll ab Saison 2018/19 mit sechs Gruppen á zehn Mannschaften den Spielbetrieb aufnehmen, die Teams dafür nimmt sich der SVR aus den Bezirksligen der sechs SVR-Bezirke. Als dieser Beschluss bei der Jahreshauptversammlung 2017 der Schachgemeinschaft Dortmund seitens des Bezirksvorsitzenden verkündet wurde, regte sich lautstarker Protest. Viele Dortmunder Vereine fühlten sich im Vorfeld dieser Entscheidung schlecht informiert, der Vorsitzende wurde für sein Abstimmungsverhalten - der Schachbezirk Dortmund hat sich bei der Abstimmung über die Einführung der VBL enthalten - gerügt, zumal er persönlich Sympathie für die als "Verbandsstrukturreform" bezeichnete Maßnahme erkennen ließ.

Es sollte jedoch bis November 2017 dauern, bis sich der Widerstand der Dortmunder Schachvereine gegen die SVR-Entscheidung offen manifestierte. Anlässlich eines Treffens in Brackel, an dem Vertreter von 14 (der insgesamt 17) Dortmunder Schachvereinen teilgenommen hatten, wurde die Notwendigkeit der Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der SG Dortmund festgestellt, und die anwesenden Vereinsvertreter waren sich in ihrer ablehenden Haltung zur Einführung der VBL einig. Die seitens des SVR vorgebrachten Argumente, mit der VBL könne der Spielbetrieb attraktiver gestaltet und dem Mitgliederschwund und Vereinssterben in den Bezirken des SVR wirksam begegnet werden, wurden als nicht stichhaltig zurückgewiesen. Als Vertreter des FS 98 habe ich an den Diskussionen teilgenommen und die Argumente der Kritiker unterstützt. In der Tat erscheint es mir nicht nachvollziehbar, den Problemen anderer strukturschwacher Bezirke mit der Ausdehnung der Anreisewege zu Mannschaftskämpfen zu begegnen (für uns z.B. nach Ickern, Datteln oder Waltrop). Doch der Dortmunder Protest blieb ohne Gehör, die auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossenen Anträge an den Kongress des SVR 2018 zur Rücknahme, bzw. Aussetzung der "Verbandsstrukturreform" fanden keine Mehrheit. Als letztes Bollwerk gegen die Vereinnahmung der Dortmunder Bezirksligisten durch den SVR wurde bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der SG Dortmund eine Änderung der Dortmunder Turnierordnung beschlossen, nach der keine Mannschaft zur Teilnahme an der VBL gezwungen werden kann.

Neu ab Saison 2018/19
Regionalliga Geltungsbe-reich des SVR
Verbandsliga
Verbandsklasse
Verbandsbezirksliga
Bezirksliga Geltungsbe-reich der SG Dortmund
Bezirksklasse
Kreisliga
1. Kreisklasse

In der Praxis sollen die sechs Gruppen der neuen VBL nämlich durch den Verbandsspielleiter nach "geographischen Gesichtspunkten" zusammengestellt werden. Konkret würden dafür diejenigen Mannschaften, die vor Beginn der neuen Saison als Teilnehmer der Dortmunder Bezirksliga feststehen, komplett in die neue VBL überführt und auf die sechs Gruppen verteilt werden. Die derart entkernte Dortmunder Bezirksliga würde mit den Mannschaften der bisherigen Bezirksklasse aufgefüllt, die wiederum mit den Teams der Kreisliga, und so fort. Die 1. Kreisklasse würde damit nach jetzigem Stand gestrichen werden müssen. Da das Projekt "Verbandsstrukturreform" auf Dauer angelegt ist und in Zukunft weitere Spielklassen auf die SVR-Ebene gehoben werden sollen, bedeutet dies im Endeffekt die Auflösung der Schachbezirke - womit natürlich die aktuellen Probleme einzelner Bezirke final gelöst wären ...

Der FS 98 wird dies wie die Mehrzahl der Dortmunder Vereine nicht mitmachen und sein Bezirksligateam in der nächsten Saison nicht zur Teilnahme an der VBL melden, sodass unsere Bezirksligisten auch in der nächsten Saison in Dortmund unter der Dortmunder Turnierordnung in der Bezirksliga am Wettkampfbetrieb teilnehmen werden. In Zukunft wird der Auf- und Abstieg aus/in dem/n Dortmunder Bezirk jedoch über die VBL führen, die dann zunächst unterste Spielklasse des SVR sein wird.

 

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