Geschrieben von: Michael Schulz-Runge

Als quasi Pokal-Mannschaftsführer konnte ich beim Kampf gegen den SK Münster auf die gleichen Vier wie tags zuvor beim Erfolg über Geseke zurückgreifen: Igor, Jörg, Christoph und Udo fanden sich zum Kräftemessen mit der Vertretung des NRW-Oberligisten ein. Das Los beschied uns wieder die Rolle der Gastmannschaft mit Weiß an Brett 1 und 4. Im Gegensatz zum Vortag entsponn sich an allen Brettern ein positionell geprägtes Spiel unter Vermeidung früher Figurenabtausche und nach zwei Stunden Spielzeit war noch nicht viel passiert. Allerdings hatte Udo einen Bauern weniger und einen von a1 nach h3 migrierten Turm, der dort ein bisschen einsam aussah. Christoph investierte viel Bedenkzeit in seiner aus Réti entstandenen Pirc-Ufimzew-Verteidigung, umgekehrt steuerte Igors Gegner am ersten Brett zuverlässig auf eine Zeitnotphase zu. An Brett 2 bekämpfte derweil Jörg einen auf e5 aufgetauchten weißen Isolani, verfügte aber mit einem Springer auf e6 über die ideale Blockadefigur. 4er Pokal Muenster (3.1)

Nach einer neuerlichen Tasse Kaffee und Stärkung mittels der diesmal von Christian Bommert angelieferten Brötchenhälften hatte das vormals noch ganz ausgeglichen wirkende Bild an unseren Brettern eine dramatische Schieflage bekommen: Udo hatte weitere Bauern verloren und es drohte zusätzlicher Materialverlust, die Bedenkzeit von Christoph war auf zwei Minuten für die restlichen zehn Züge bis zur Zeitkontrolle zusammengeschrumpft - bei keineswegs simpler gewordener Stellung - und Jörg hatte sich von seinem Blockadespringer getrennt und stand mächtig unter Druck. An Igors Brett hatte sich zwar ebenfalls die gegnerische Zeitnot extrem gesteigert, dafür hatte Igor aber auch alle Hände voll zu tun, seine weißen Felderschwächen um seinen König zu bewachen - was mangels geeigneter Figuren nicht so richtig gelang. Schließlich ging fast Schlag auf Schlag eine Partie nach der anderen verloren, am längsten wehrte sich noch Udo, bereits mit vier Bauern und einem Turm in Rückstand, vage nach Schummelchancen Ausschau haltend. Münster hatte natürlich längst den Mannschaftskampf gewonnen und steht nun in der Zwischenrunde auf NRW-Ebene, das Endergebnis von 0:4 aus unserer Sicht wurde durch Udos Kapitulation nach 53 Zügen komplettiert. Glückwunsch also an unseren Gegner, Dank an meine Mannschaft - und auf ein Neues in der nächsten Saison!

 Nachtrag: Die Einzelergebnisse der Sonntagsrunde stehen jetzt im Ergebnisportal bei nrw.svw.info