Der letzte Auswärtskampf unserer Zweiten sah uns als Favorit in der vierten Runde der Bezirksliga, mussten wir doch gegen den DWZ-schwächeren Tabellenletzten Rochade Eving II antreten. Doch wie so oft - und im Fall von jugendlichen Gegnern eigentlich regelmäßig - waren die offiziellen Wertungszahlen wenig aussagekräftig und die Partieverläufe gestalteten sich zunächst durchweg ausgeglichen.

Ausgenommen meine Partie am zweiten Brett: Da hatte ich nämlich schon in der Eröffnung einen Springer eingestellt und spielte recht kompensationslos dennoch bis nach der Zeitkontrolle weiter. Noch während ich kopfschüttelnd meinen Patzer still beklagte, hatte Jürgen Büdel schon ein Remisangebot seines Gegners auf dem Tisch, das er nach einer Zugwiederholung auch annahm. Zu reduziert schien ihm bereits das Material, zu vage die Gewinnaussichten, zumal er einen Bauern weniger hatte. Am Brett daneben hatte sich Udo Rauschenbusch aus einem katalanischen Aufbau heraus einen kleinen Vorteil erarbeitet, der durch forcierten Figurentausch beständig anwuchs. Als schließlich sein verbliebener Turm auf die siebte Reihe des Gegners vordrang und auch noch die Bildung eines gedeckten Freibauern gelang, war's um Schwarz praktisch geschehen. Das Mattbild vor Augen konnte sich Udo sogar den Scherz erlauben, seinen angegriffenen Turm ungedeckt zu lassen - doch zum Schlagfall kam es nicht mehr, sein Gegner streckte die Waffen.
Kurz zuvor hatte Gerd Meyer, der es am ersten Brett mit dem DWZ-stärksten Evinger in dieser Mannschaft zu tun hatte, ebenfalls seine Partie beendet. Mit der skandinavischen Verteidigung konfrontiert wählte Gerd eine weniger oft gespielte Zugfolge und ab dem 6. Zug wandelten beide Spieler praktisch auf theoretischem Neuland. Doch bis zum 20. Zug gelang es keiner Seite entscheidenden Vorteil zu erreichen, und nach Zugwiederholung akzeptierte auch hier Gerd das Remisangebot.
Am achten Brett kämpfte währendessen Ersatzmann Lothar Völler, der für den verhinderten Abdullah Alghawi ins Team gekommen war. Lothar, der hochmotiviert seine Scharte vom letzten Bezirksligaeinsatz wieder auswetzen wollte, konnte einen Mehrbauern bis ins gleichfarbige Läuferendspiel retten und hatte dann - auch dank seines aktiveren Königs - am Ende das entscheidende Tempo mehr. Da die Entstehung einer neuen Dame nicht mehr zu verhindern war, war der Punktgewinn für uns die logische Konsequenz. Einen weiteren vollen Punkt hätte auch gerne Reiner Schläger beigesteuert, mit einem furiosem Angriff auf die gegnerische Rochadestellung war er auch auf dem bestem Wege. Doch dann strauchelte er, holte sich aber immerhin sein investiertes Material zurück und blieb mit verbundenen Freibauern auf der Siegerstraße. Eine neuerliche Ungenauigkeit kostete ihn jedoch die Qualität und in bereits etwas schlechter gewordener Stellung akzeptierte er das gegnerische Remisangebot.
Lange Zeit schien ein geteilter Punkt auch das Ergebnis in der Partie von Karl-Heinz Vöpel zu werden, stand es hier doch noch zur Zeitkontrolle ausgeglichen. Karl-Heinz hatte in einem Turm-plus-Leichtfiguren-Endspiel den agileren Läufer, musste jedoch den entfernten Freibauern seines Gegners im Auge behalten. Doch Zug um Zug konnte Karl-Heinz seine Stellung verstärken und schließlich ein Mattnetz knüpfen, aus dem der weiße König nicht mehr entfliehen konnte. Damit war der Mannschaftskampf zu unseren Gunsten entschieden.
Doch das Sahnehäubchen zum 5,5:2,5 steuerte Christian Vogt bei. Eigentlich in einem spannungslosen Damenendspiel gelandet, in dem die Punkteteilung nur noch eine Frage der Zeit sein konnte, preschte sein Gegner mit einem Bauern zu ungestüm vor. Nach Damentausch fielen die schwarzen Bauern dann wie überreife Früchte in Christians Hände, die Bauernumwandlung wollte sich sein Gegner nicht mehr zeigen lassen. Nach dieser Schlappe bleibt das Team von Rochade Eving auf dem letzten Tabellenplatz, während wir hinter Schüren und Brackel alleiniger Dritter sind und die Position am 9. Dezember im Heimspiel gegen den DSV verteidigen können.

4. Runde Bezirksliga

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