Geschrieben von: Michael Schulz-Runge

Der Titel verspricht mehr, als der Beitrag letztlich halten kann, denn wirklich Neues gibt es vom Schachbund NRW nicht zu berichten. Gut: Es gab eine Personalrochade an der Spitze der Verwaltung, da der bisherige Präsident Ralf Niederhäuser aus Altersgründen nicht mehr für eine Wiederwahl kandidierte und an seiner Stelle der bisherige Finanzchef Ralf Chadt-Rausch gewählt wurde. Der Name wird einigen Schachfreunden noch bekannt sein, denn bei RCR handelt es sich um den ehemaligen Dortmunder Bezirksspielleiter, der in seiner aktiven Zeit für Huckarde-Westerfilde am Brett saß. Der für den landesweiten Spielbetrieb wichtigste Mann ist und bleibt weiterhin Landes- und Verbandsspielleiter Frank Strozewski, der in einer sogenannten Info-Veranstaltung des SB NRW am letzten Februarsonntag (natürlich online) über die geplante Fortsetzung der auf Verbands- und Landesebene weiterhin lediglich unterbrochenen Saison 2019/21 berichtete. Da es einen entsprechenden Beschluss des Bundeskongresses gibt, der die "ordentliche" Beendigung der Saison festschreibt, sieht Schachfreund Strozewski hier keinen Handlungsspielraum. Er hofft denn darauf, dass die Begegnungen der 2. Bundesliga und die ausstehenden Runden auf NRW- und Verbandsebene an den letzten Juni-Wochenenden gespielt werden können. Sollte es absehbar nicht dazu kommen können, müsse ein außerordentlich einberufener Kongress über den Abbruch der Saison entscheiden.

Nur zur Klarstellung sei hier angemerkt, dass auf Dortmunder Bezirksebene die Saison abgebrochen worden ist und die Tabellensituation bei Abbruch als Endstand gewertet wurde.

Die sonst mit dem Oster-Open in Oberhausen ausgetragene NRW-Einzelmeisterschaft wird dieses Jahr ausfallen. Fraglich, ob die SVR-Einzelmeisterschaft im Rahmen des Unser-Fritz-Opens (wenn, dann um Fronleichnam herum, also Anfang Juni) ausgetragen werden kann.

Hinsichtlich eines stärkeren Engagements des SB NRW im Bereich Online-Turniere wurden keine Vorhaben genannt - obwohl die Durchführung von internetbasierten Schachveranstaltungen mittlerweile auch in der Bundesturnierordnung Eingang gefunden hat. Allerdings: Im Etatentwurf für das laufende und auch für das kommende Jahr gibt es keinen ausgewiesenen Posten "Online-Meisterschaft" .... Ein Turnier etwa in Form der "Deutschen-Schach-Online-Liga" (DSOL) des Deutschen Schachbundes wird vom SB NRW jedenfalls nicht durchgeführt. Hierfür seien weder die personellen noch die technischen Ressourcen vorhanden.

Auch die neuerdings als Alternative zu reinen Präsenzveranstaltungen aufkommenden Hybrid-Veranstaltungen waren der Spielleitung des SB NRW bislang keine Erwähnung wert. "Hybrid" meint auf Schach bezogen, dass die Spieler jeweils alleine an einem normalen Brett sitzen, mit ihrem Partiegegner aber über eine Videoleitung verbunden sind und die Spielzüge entweder direkt über das internetfähige Brett oder auch per Ansage übermittelt werden.

Generell sei man aber seitens des SB NRW offen für kreative Vorschläge, so Präsident und Spielleitung unisono, und betonten die Bereitschaft, Vereine bei der Schaffung von Spielmöglichkeiten im coronakonformen Umfang unter Beachtung der Regeln zu unterstützen - wo dies möglich ist.