Die aktuell stattfindende Weltmeisterschaft im Schach bietet - wieder einmal - Anlass, über das Remis, bzw. dessen (Be-)Wertung nachzudenken. Fünf Partien: alle unentschieden! Schon murrt man auf den Engine-gestützten Logenplätzen, fühlt sich an den Verlauf der letzten WM erinnert (12 Partien, alle ohne Entscheid!) und beschwört einmal mehr den "Remistod" des Schach herauf. Und dabei hat man doch extra in den Wettkampfregeln vorgesorgt: Vor dem 30. Zug dürfen keine Remisgebote erfolgen, gibt's vorher Stellungswiederholung, muss der Schiedsrichter das Remis bestätigen. Und doch ... fünf Remis en suite! Großmeister Robert Hübner hat einen Artikel zum Unentschieden verfasst, der online bei Chessbase.de nachzulesen ist und - für die haptischen Typen unter uns - auch im neuen Schach-Kalender 2022 nachgelesen werden kann. Er beginnt folgendermaßen:
In letzter Zeit wurde eine bemerkenswerte Zugfolge populär: 1.e4 e5 2.Ke2 Ke7 3.Ke1 Ke8 4.Ke2 Ke7 5.Ke1 Ke8 6.Ke2 Ke7 remis. Zunächst vermutete ich, daß die Spieler die Partie nach 3...Ke8 beginnen wollten, um die Befürworter des Schachspielens ohne Rochade zu stützen; aber offenbar waren sie von einem Krampf ergriffen und konnten ihren Bewegungsablauf nicht mehr ändern.
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