Arg unter die Räder kamen die Gäste des SV Ahlen bei ihrem Besuch im Westfalenkolleg anlässlich der 3. Runde in der Verbandsliga. Dabei schien es anfänglich so, als würde sich die nominelle DWZ-Überlegenheit der Gäste auch konkret in Punkten bemerkbar machen. Doch sowohl Jörg Grube als auch Igor Khess hielten ihre Partien remis, Reiner Schläger allerdings verlor zunächst die Kontrolle über seinen Damenflügel, gefolgt von Figuren- und Partieverlust. In der Summe also zwei Punkte für die Münsterländer - und mehr sollten es dann auch nicht werden ... Denn schier Unglaubliches spielte sich an den restlichen Brettern ab: Während Bernd Brendemühl seine Partie nach einem Fehlgriff des Gegners sicher zum vollen Punkt brachte, musste Michael Schulz-Runge mit "multidimensionalen Widrigkeiten" (Stellung, Material, Bedenkzeit, ...) kämpfen und hätte sich nach der Zeitkontrolle wohl in die Niederlage gefügt. Nachdem jedoch in der Diagrammstellung Weiß im 39. Zug praktisch den einzigen Verlustzug "fand", wurde der Partieverlauf komplett auf den Kopf gestellt und der Punkt ging an uns!
Noch unglaublicher der Ablauf am Brett von Oliver Schulz: Da ignorierte Schwarz einfach die etwas abseits geparkte Dame und übersah ein einzügiges Matt. In der Partie von Karsten Mewes standen die Zeichen lange Zeit auf Ausgleich, Karsten bekam jedoch das etwas aktivere Spiel. In der Diagrammstellung entschied sich Schwarz für das scheinbar naheliegende 43.-,Kg8, musste jedoch nach 44.Td7 einsehen, dass alleine Kh8 die Partie noch gehalten hätte - Punkt für uns!
Zuletzt kämpfte noch Christoph Surmann um einen weiteren ganzen Punkt. Schon früh kam Christoph in Vorteil und konnte den gegnerischen König übers Brett scheuchen - ohne "den Sack zumachen" zu können ... Erfahrungsgemäß kann sich das rächen, doch Christophs Gegner ließ die einzige Chance auf Ausgleich ungenutzt, womit das 6:2 perfekt war!
Damit holte unser Verbandsligateam den zweiten Sieg im dritten Spiel. Vier Mannschaftspunkte in den ersten drei Runden hatte vor Saisonbeginn wohl niemand erwartet, doch auch bei uns gilt die Binsenweisheit: Das nächste Spiel ist immer das schwerste - am 19. November in Brackel!